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2023 WINTER

KUNST UND TECHNOLOGIE: NEUE WEGE GEHEN

Kunstschaffen durch Kooperation

Immer häufiger kommt es zur Zusammenarbeit von Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen. Gemeinsam heben sie Genregrenzen auf und experimentieren unter Einsatz von Spitzentechnologie mit neuen Kunstformen. Im Folgenden wollen wir einige von ihnen vorstellen.

1_팀보이드, 〈The Factory〉, 2021. Robotic arm, conveyor, drawing machine, PC, display, AL frames, 가변설치. 출처_ 팀보이드_.png

The Factory. teamVOID. 2021. Roboterarm, Förderband, Zeichenmaschine, PC, Display, AL-Rahmen. Variable Dimensionen.
Ein Abschnitt der Einzelausstellung Factories von teamVOID, die 2022 in der ONE AND J. Gallery in Cheongdam-dong, Seoul, stattfand. Hier wurde die sich verändernde Beziehung zwischen Mensch und Maschine im Zuge der Automatisierung und Modernisierung von Fabrikabläufen dargestellt.
© ONE AND J. Gallery


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Gajaebal (links) und Jang Jae-ho haben die Tacit Group gegründet, die sich künstlerisch von digitaler Technologie inspirieren lässt und in Multimedia-Performances, interaktiven Installationen und algorithmischer Kunst auf Basis von Computerprogrammierung ihren Ausdruck findet.
© Heo Dong-wuk

Tacit Group, Ambiguität als Triebkraft des Schaffens

Die Tacit Group, gegründet 2008 von Jang Jae-ho (Klassik- und Elektro-Musik) und Gajaebal (Pop- und Elektro-Musik), ist auf audiovisuelle Performance spezialisiert. Der Gruppe geht es um die Auseinandersetzung mit dem neuen Konzept der algorithmischen Kunst. Sie will mit Hilfe der Algorithmen, bei denen die Endergebnisse nicht vorhersehbar sind, ein noch neuartigeres, innovativeres System kreieren.

Sie sucht im gegenwärtigen technologischen Umfeld nach künstlerischen Möglichkeiten, um diese in Multimedia-Performances, interaktive Installationen und algorithmische Kunst umzusetzen. Motive dafür werden oft in schlichten Momenten des Alltags gefunden. Ergebnisse sind z. B. Hangeul-Buchstaben, die auf einem riesigen Bildschirm eine Art Gruppentanz aufführen, oder dass das Tetris-Spiel als spontanes Musikstück wiedergeboren wird.

Wie kam es zur Gründung der Tacit Group?
Einer war Professor, der andere Student, so haben wir uns kennengelernt. Zu einer Zeit, in der die kinetische Kunst erst aufkam, einte uns das Interesse für algorithmische Kunst, die auch damals schon als ein äußerst schwieriges Genre galt. Wir wollten etwas schaffen, das uns und der Öffentlichkeit gleichermaßen gefallen könnte.

Jetzt gibt es die Gruppe bereits 15 Jahre. Welche Vision hat sie so lange bestehen lassen?
Der Name der Gruppe „Tacit“ leitet sich vom Performance-Werk 4'33" von John Cage ab. 4 Minuten und 33 Sekunden lang waren es die Stille und die kleinen Geräusche im Saal, die anstelle eines Musikstückes den Ton angaben. Auf dem Notenblatt stand lediglich die musikalische Anleitung zum Pausieren: „tacet“. So wie Cages Meilenstein im 20. Jh. wollten wir im 21. Jh. für eine Sensation sorgen.

Vor 15 Jahren war der Begriff „audiovisuell“ im Kunstbereich noch etwas Fremdartiges. Wir mussten vor der Präsentation unserer Arbeit diesen erst einmal erklären. Nun wird er aber nicht mehr als so fremd empfunden. Das zeigt, wie weit wir es bisher geschafft haben, was uns auch mit Stolz erfüllt.

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Morse ㅋung ㅋung ist ein Werk, bei dem die Konsonanten und Vokale des koreanischen Alphabets mit Klängen verbunden sind. Verzerrt sich der Buchstabe, verzerrt sich auch der Klang. Dargestellt wird dies alles auf drei großen Bildschirmen bestehend aus 2000 LEDs sowie durch komplexe Algorithmen.
Mit freundlicher Genehmigung von Tacit Group

„Algorithmische Kunst“ klingt zunächst schwierig, aber bei der eigentlichen Arbeit geht es um einfache und vertraute Motive.
Hun-min-jeong-ak und Morse ㅋung ㅋung sind Arbeiten, die darauf beruhen, dass das Hangeul-Alphabet auf Basis der Phonetik geschaffen wurde. Hangeul besitzt eine architektonische Struktur, es ist eine Art „System“. Da wir uns als Gruppe gerne mit Systemen beschäftigen, war es ein großer Spaß, Hangeul mit Klängen zu verbinden.

Häufiger als in anderen Genres entsteht Musik durch Inspiration und weniger durch Theorien. Die besten Ideen hat man oft an ganz gewöhnlichen Tagen. So geschehen bei Game Over, als mir die herunterfallenden Blöcke beim Tetris-Spiel wie Noten auf einem Blatt erschienen. Daraus entstand dann eine Performance, bei der Tetris gespielt wird und elektronische Töne erklingen, die je nach Form und Höhe der sich stapelnden Blöcke variieren.

Der Verkauf des NFT-Werkes CRYPTO 헐헐헐 2021 für 42 Mio. Won (etwa 29.000 Euro) sorgte für großes Aufsehen.
Man kann es als Fortführung der bisherigen Arbeit mit Hangeul betrachten. „헐“ (Heol) sagen Koreaner z. B. bei einem starken Aktienkursanstieg, aber auch bei ihrem rasanten Fall. Es ist ein Ausruf der Verwunderung, der in beide Richtungen gehen kann. Dieses Zweiseitigkeit passte perfekt zu dem abstrakten, digitalen Eigentumszertifikat NFT (Non-Fungible Token). „헐“ ist ein Zeichen, das selbst ein Klang, aber auch ein Sinnträger ist. Außerdem gibt es Musiknoten her und daher auch Material fürs Musikschaffen. Ebenfalls interessant war, dass das Schriftzeichen schon bei leichter Verdrehung eine geometrische Form annimmt.

Was bedeutet Algorithmus für die Tacit Group?
Um die Frage zu beantworten, gibt es wohl keine bessere Metapher als ein Windspiel, das man an den Vorsprung des Ziegeldachs hängt. Der Wind ist zwar nicht der Erschaffer des Windspieles, aber stößt es an und lässt es erklingen. Genauso verhält es sich mit unserem Publikum: Es muss sich nicht mit unserem System auskennen, um mit ihm zu musizieren. Genau das ist unser Ziel: Wir wollen ein System schaffen, das etwas kreieren kann, ohne vorher zu wissen, wer spielt und was für Klänge erzeugt werden. Der Arbeitsprozess ist uns nämlich wichtiger als das Ergebnis.

Wie war es möglich, 15 Jahre immer weiter zu machen?
Wir sind in vielen Punkten voneinander sehr verschieden. Aber als Tacit Group verbindet uns die Freude an der „Ambiguität“. Es ist nicht einfach unsere Arbeit zu erklären: Handelt es sich um Musik, Kunst oder etwas ganz anderes? Uns geht es darum, nach Antworten auf diese Fragen zu suchen.

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Eine Szene aus Game Over, einer Performance der Tacit Group, die auf dem Spiel Tetris basiert. Während des Spiels sind die Bildschirme der Spieler gut sichtbar, und abhängig von Position und Form der sich stapelnden Blöcke werden unterschiedliche Töne erzeugt.
Mit freundlicher Genehmigung von Tacit Group



 

eobchae, Einblicke in die Welt der Technologie

Das 2017 von Kim Na-hee, Oh Cheon-seok und Hwang Hwi gegründete Kollektiv eobchae beschäftigt sich mit audiovisuellen Arbeiten. Sie produzieren Videos, Web-Kunstwerke, Sounds und Performances zu zeitgenössischen technologischen und kulturellen Themen.

Das Hauptinteresse von eobchae liegt in digitalen Lifestyle-Produkten, also Smartphones, Smartwatches, Tablets und KI-Lautsprechern etc., die das Leben des modernen Menschen erleichtern sollen. Geraten solche Tools aber unter das Monopol einiger weniger Unternehmen, kann dies große Auswirkungen auf unseren Alltag haben. Aus diesem Grund entwickelt eobchae eigene Produkte, allerdings in digitaler Form. So soll eine „Konkurrenz“ zu den Großkonzernen imaginiert und die gesellschaftliche Situation kritisch beleuchtet werden.

„eopchae“ ist interessanterweise das koreanische Wort für „Unternehmen“. Wie kam es zur Gründung von eopchae zu dritt?
Kim Na-hee und Oh Cheon-seok waren bereits Uni-Freunde. Wir suchten nach etwas Interessantem als Ausgleich zum ewigen „Grammatik“-Unterricht unseres Studiums, und als Hwang Hwi noch dazu kam, begannen wir mit der ernsthaften Planung eines Projekts. Damals hatten wir weniger Interesse an der Bildenden Kunst und waren eher kommerziell ausgerichtet. Deshalb auch der Name „eobchae“. Da wir aber nicht die ganze Zeit auf einen Auftraggeber warten wollten, haben wir einfach selbst etwas initiiert. Wir alle drei arbeiten als Team, sind aber auch solo unterwegs.

Das Kollektiv gibt es bereits sieben Jahre. Worin liegt die Ausrichtung von eobchae?
Alle drei sind tätig im Technologiebereich, daher war es nicht schwer, unser gemeinsames Interesse für digitale Produkte zu finden. Unser Anliegen ist es, etwas nicht Reales herzustellen, das dann mit Produkten der Realität konkurriert. Kommt es nämlich auf dem Markt – seien es Handys oder soziale Medien – zu Monopolen, wird es für Nutzer sehr schwierig, sich aus dem entstandenen Ökosystem zu entziehen. Denn alles, was im heutigen Alltag unerlässlich ist, wie z. B. Telefonieren, Nachrichtenschreiben und Zahlungssysteme, wird standardisiert.

Daher haben wir uns gesagt: „Lasst uns gegen diese Big-Data-Unternehmen mit ihrem Riesen-Kapital antreten und ihnen die Stirn bieten.“ Real haben wir zwar keine Chance, aber dann stellen wir uns eben Fake-Nutzer, die Fake-Produkte verwenden, vor und können zumindest im Kleinen unser Anliegen vorbringen.

Warum eigentlich Produkte, die in der realen Welt gar nicht funktionieren?
Wir haben großen Spaß am Fingieren. So zu tun, als ob etwas, das es nicht gibt, existieren würde; eine Halluzination zu erzeugen – diesen Prozess finden wir spannend. Aber wir denken auch schon mal daran, nicht für immer auf der metakognitiven Ebene zu bleiben, sondern mit real funktionierenden Produkten auf den realen Markt vorzudringen.

Technologien wie Kryptowährung, Blockchain und Oracle sind Themen bei eobchae. Andererseits dreht sich die Arbeit um sehr grundsätzliche Fragen.
Uns interessieren Anthropologie und Sozialwissenschaft mehr als Philosophie. Es geht uns also weniger um Fragen wie richtig oder falsch, gut oder böse, sondern darum, wie Technologie Menschen verändert bzw. wie sie sie zur Erfüllung ihrer Wünsche nutzen. Das technologische Umfeld von heute kann man zweite Natur nennen. Unser Blick richtet sich jenseits des Offensichtlichen auf Kontext und Hintergrund von dem, was moderne Menschen dazu bringt, sich so zu verhalten, wie sie es tun.

Sie nutzen neue Technologien zur Erweiterung Ihrer künstlerischen Aktivitäten. Welche Bedeutung hat Kunst für eobchae?
Wir versuchen die Art und Weise zu erfassen, wie Technologie Realität gestaltet. Fake-Produkte ahmen sie lediglich nach, aber die Kunst ist es, das dem Nutzlosem Zeit und Raum voller Nützlichkeit entgegenbringt. Da keine realen Gefahren drohen, können wir mit einem Gefühl der Sicherheit vorgehen. Wir wollen uns aber nicht allein über das Künstlerische definieren. Unsere Arbeit hat dort auch keine Wurzeln, kann man sagen. Wir wollen weniger Kunstwerke erschaffen, sondern vielmehr die dunkelsten Seiten der Technologiewelt von heute aufdecken. Bei dem Versuch, ein breites Publikum zu erreichen, scheint jedoch Schönes, Lustiges und Schreckliches gleichermaßen zu entstehen.

 



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Eine Szene aus dem Videokunstwerk eoracle, das 2022 in der Doosan Gallery gezeigt wurde und die Welt der neuen Technologien durch attraktive Grafiken und Sounds sowie Storytelling vermittelt.
Mit freundlicher Genehmigung von eobchae

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eobchae ist ein Trio, das sich mit audiovisuellen Arbeiten beschäftigt und aus Kim Na-hee, Oh Cheon-seok (rechts) und Hwang Hwi (links) besteht. Sie respektieren die kritischen Perspektiven des jeweils anderen und nutzen individuelle Interessen und Fähigkeiten, um originelle Werke zu präsentieren.
© Heo Dong-wuk



teamVOID, ein ausgewogenes Kunstsystem



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Die Medienkunstgruppe teamVOID wurde von Bae Jae-hyuck (links) und Song Jun-bong gegründet. Sie schaffen visuelle Erlebnisse aus einer Systemperspektive, indem sie interaktive Medien, kinetische Plastiken, Lichtformationen und Roboter einsetzen.
© Heo Dong-wuk



teamVOID ist eine von Bae Jae-hyuck und Song Jun-bong 2014 gegründete Medienkunstgruppe. Beide absolvierten ein Ingenieursstudium und versuchen sich gemeinsam mittels einer Kombination von Technologie und Kunst in der Schaffung von interaktiven Medien und kinetischen Plastiken. Zu ihren repräsentativen Werken gehört The Malfunction, ein mit Industrierobotern inszeniertes „Theaterstück“.

Das wichtigste Schlüsselwort für die beiden lautet „System“. Von ihm werden generelle Eigenschaften, bis hin zu daraus resultierenden sozialen Phänomenen umfasst. „Beziehung“ und „Regel“ ließe sich auch darunter verstehen. Für eine gut funktionierende Gesellschaft müssen alle Bereiche wie Politik, öffentliches Leben und Kultur Regeln befolgen und eine ausgewogene Beziehung zueinander pflegen. Genauso träumt teamVOID von einem „Kunstsystem“, das aus der harmonischen Zusammensetzung von Themen, Geräten, Daten und Logik besteht.

Alle Mitglieder der Gruppe sind studierte Ingenieurwissenschaftlicher. Wie kam der Einstieg in den Kunstbereich?
Kunst hat uns schon von klein auf interessiert. Alle TU-Studierende möchten etwas aus eigener Hand erschaffen, stellen aber nach Uni-Eintritt fest, dass man nur selten dazu Gelegenheit hat. Als wir uns dann zufällig 2014 im Forschungszentrum der Uni begegneten, wollten wir unsere Pläne selbst in die Tat umsetzen. Unabhängig zu arbeiten fühlt sich zu Beginn oft schwierig an: Womit beginnen? Von wem Hilfe bekommen? Mit einem Gleichgesinnten an der Seite ist es aber schon viel leichter und man kommt auch öfter auf gute Ideen.

„void“ bedeutet übersetzt „Leere“. Wofür steht der Name der Gruppe?
„void“ kommt aus der Programmiersprache. Es beschreibt die Leere, einen Zustand extremer Freiheit. Da niemand von uns Kunst studiert hat, sind wir selbst in einem „void“-Zustand. Der Name passt zu uns, weil so viel Raum besteht, der gefüllt werden will. So arbeiten wie Maler oder Bildhauer können wir zwar nicht, aber mit Medientechnologie schien uns der Schritt in die Kunst dennoch möglich.

Sie nutzen Industrieroboter als Teil Ihrer Werke. Was reizt Sie an Robotern?
Sie bewegen sich. Und zwar auf eine Art, wie es weder Menschen noch Tiere tun. Menschen scheitern daran, eine perfekte gerade Linie zu zeichnen, Roboter sind da viel präziser und können sich sogar 24 Stunden lang ununterbrochen bewegen.

Werkzeuge sind Spiegelbilder der Wünsche einer Epoche. Das Fließband stand beispielsweise während der 2. industriellen Revolution für den Wunsch der Menschen nach Massenproduktion. Roboter repräsentieren unsere zeitgenössischen Systeme. In der 4. industriellen Revolution sind sie das am häufigsten verwendete Produktionswerkzeug. Die meisten von uns verwendeten Produkte werden von Robotern hergestellt. Für welchen Wunsch der Menschen stehen sie? Für den Wunsch, nicht zu arbeiten. Daher geht unser Blick über Maschinen als bloße Werkzeuge hinaus auf das gesamte Gesellschaftssystem und versuchen, dies auch in unseren Arbeiten auszudrücken.

In der Medienkunst kommt es besonders auf den inneren Aufbau des Werkes an. Eine Maschine ist anfällig für Ausfälle und Fehlfunktionen, weshalb bestimmt viel Planung notwendig ist.
Oberflächlich betrachtet ist oft nicht zu erkennen, wie viel Mühe der Künstler in sein Werk gesteckt hat. Die sieht man erst, wenn man sich ihm von der „Rückseite“ her nähert. Dann werden Erinnerungen wach und auch wir sagen uns: „Ach ja, damals hatten wir diese oder jene Ideen gehabt.“ „Darüber hatten wir uns sehr viele Gedanken gemacht.“

Bei Ihrer Arbeit wird Spitzentechnologie angewandt. Bestimmt reagieren Sie sensibel, wenn es um neue Technologien geht.
Jede Technologie ist von Interesse für uns. Wenn es irgendwie geht, versuchen wir keinen aktuellen Trend zu verpassen. Jedoch wird nicht jede neue Technologie sofort auf unsere Arbeit angewandt. Schließlich muss sie auch das verkörpern, was wir ausdrücken wollen. Daher kann es schon mal vorkommen, dass eine Technologie erst etwas älter werden muss, bevor sie für unsere Arbeit relevant wird. Mit der Einführung einer neuen Technologie unbedingt Aufmerksamkeit erregen zu wollen, kann eine gefährliche Einstellung sein.

Was ist die wichtigste Vision und treibende Kraft bei der Arbeit von teamVOID?
Das wären Erfahrung und Ausgewogenheit. Erfahrung ist mit der Befriedigung von Neugier vergleichbar. Das tatsächliche Erleben von etwas nicht Gekanntem befriedigt die Neugier und gibt Kraft, sich auszuprobieren. Ausgewogenheit ist wichtig für die Aufrechterhaltung des Teams. Natürlich lag es auch an der Zusammenarbeit, dass wir zehn Jahre bestehen konnten, aber entscheidender war die Ausgewogenheit in der Arbeit. Damit teamVOID auch weiterhin überleben kann, braucht es eine langfristige Ausrichtung sowie Strategie.

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Die Modebrillenmarke Gentle Monster präsentierte 2015 in ihrem Showroom in Hongdae The Malfunction, ein „Theaterstück“ mit zwei Robotern in den Hauptrollen. Angesichts ihrer Interaktion während der Arbeit in einer Sonnenbrillenfabrik konnten neue Perspektiven auf Konflikte und Lösungen dargestellt werden.
© Gentle Monster

9_7-2. 팀보이드, 〈Micro Factory〉, 2022. Robotic arm, conveyor, drawing machine, PC, display, AL frames, 가변 설치.png

Micro Factory der Medienkunstgruppe teamVOID spiegelt die Perspektive der Künstler auf das Problem der menschlichen Entfremdung aufgrund von Technologie wider. Das Werk wirft Fragen über die Rolle des Menschen in einer Gesellschaft auf, in der kreativ denkende Maschinen existieren.
© ONE AND J. Gallery



Yi HyunStellvertretende Chefredakteurin von Art in Culture

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